25. September 2023

Lieber Luxuswohnungen statt bezahlbarem Wohnraum?

#MietenCamp2023 in Frankfurt endet mit aufrüttelnder Aktionskunst

Mit Kreide und Holz schaffen Mietaktivistinnen bezahlbaren Wohnraum – der von Investorinnen wieder zerstört wird: Mit dieser Aktionskunst auf dem Leerstands-Campus Bockenheim in der Frankfurter Innenstadt ist das #Mietencamp2023 am Samstag in seinen Endspurt gegangen. „Wir brauchen keinen bezahlbaren Wohnraum, wir brauchen Luxuswohnungen“, skandiert eine der maskierten Teilnehmerinnen ironisch, als sie den Grundriss einer Wohnung mit hartem Besenstrich wieder wegfegt.

Die Aktion entwickelten Teilnehmende des Mietencamps bei einem ganztägigen Workshop mit den „Radikalen Töchtern“. Einer Künstlerinnen-Gruppe aus Berlin, die Strategien der Aktionskunst und des Aktivismus verbindet und ihr Wissen in Workshops weitergibt. Etwa 70 Teilnehmende des #Mietencamp2023 zogen nach der Aktion in einem Demonstrationszug um den Campus, skandierten „Hopp, Hopp, Hopp, Mietenstopp!“ und „Hoch mit dem Widerstand! Runter mit den Mieten!“. Auf die Rückseite der roten Mietenstopp-Hände hatten sie den „Mietvertrag für alle“ angebracht – bedingungslos und bedarfsgerecht.

Beim viertägigen #Mietencamp2023 entwickelten rund 150 Teilnehmende aus ganz Deutschland von Donnerstag bis Sonntag gemeinsam Strategien im Kampf für bezahlbaren Wohnraum – sie kamen aus Mieter*innen-Initiativen, Mietervereinen, Sozialverbänden oder der Wohnungslosenvertretung. Zum Beispiel ging es in einem Seminar um den Konflikt zwischen den Mieter*innen der Miersch-Siedlung und der Nassauischen Heimstätte in Frankfurt wegen geplanter energetischer Modernisierungen. Besonderes Augenmerk lag auf der erfolgreichen Selbstorganisation der Mieter*innen und der Rolle der Mieter*innengewerkschaft dabei.

Gestartet war das Camp am Donnerstagabend mit einer Podiumsdiskussion zur hessischen Wohnungspolitik. Anlässlich der bevorstehenden hessischen Landtagswahl diskutierten Partei-Vertreter*innen und Aktivistinnen des #Mietenwahnsinn Hessen.

Mehr Infos hier: www.mietenstopp.de/mietencamp

Fotos zum Download gerne auf Anfrage.

Pressekontakt über Mieterverein München e.V.:
0162 257 66 27 oder presse@mietenstopp.de 

Die Kampagne Mietenstopp

Wir sind eine zivilgesellschaftliche, überparteiliche Kampagne, die sich für einen bundesweiten Mietenstopp einsetzt und die immer größer wird. Unsere Aktivist*innen sind über ganz Deutschland verteilt – zusammen kämpfen wir für alle Mieter*innen.

Beim bundesweiten Mietenstopp sollen die Mieten für sechs Jahre eingefroren werden. Während der sechs Jahre Atempause müssen dringend nötige Reformen angegangen werden: So braucht es etwa deutlich mehr Neubau von bezahlbaren Mietwohnungen und ein soziales Bodenrecht – denn immer weiter steigende Bodenpreise führen zu steigenden Mieten. Bund, Länder und Kommunen müssen sich außerdem wieder verstärkt ihrer Verantwortung als Anbieter günstiger, öffentlicher Wohnungen bewusst werden. Alle Forderungen der Kampagne finden sich unter www.mietenstopp.de.