Die „Goldene Mietenklatsche“ im Juli 2021 geht an die Nassauische Heimstätte
Die „Goldene Mietenklatsche“ im Juli 2021 geht an die Nassauische Heimstätte (NH) und damit an die hessische Wohnungspolitik, denn das Bundesland Hessen, vertreten durch den Hessischen Staatsminister Tarek Al-Wazir als Aufsichtsratsvorsitzender, ist größter Einzeleigentümer der Nassauischen Heimstätte.
Im vergangenen Jahr hatte die Nassauische Heimstätte pandemiebedingt auf Mieterhöhungen verzichtet, seit Januar 2021 müssen viele Mieterinnen und Mieter nun deutlich mehr zahlen. Was ist das für eine Unternehmensaufsicht seitens des Landes Hessen?
Der vermeintliche „Leuchtturm der Fairness im Mietmarkt“ verhält sich doch wie ein klassisches renditeorientiertes Immobilienunternehmen:
Wie andere Wohnbaugesellschaften hatte auch die NH im vergangenen Jahr auf Mietpreiserhöhungen verzichtet, um durch die Pandemie in Notlage geratene Mieterinnen und Mieter nicht zusätzlich zu belasten. Nun müssen jedoch rund 400 von ihnen in der Frankfurter Nordweststadt in diesem Jahr schon wieder mehr zahlen.
Hinzu kommen aktuelle Wohnungsangebote auf dem Immobilienmarkt unter dem Motto „Wir geben Menschen ein bezahlbares Zuhause“. Diese sehen dann z.B. so aus: Apartments mit 19,24 qm für 673,40 € – was satten 35,– € pro qm entspricht.
Wir finden, die Nassauische Heimstätte steht als öffentliches Wohnungsunternehmen in einer besonderen sozialen Verantwortung gegenüber den Mieterinnen und Mietern und sollte bei der noch nicht überstandenen Pandemiekrise auf Mietsteigerungen verzichten. Gleichzeitig soll sie auch weiterhin bei neuen Angeboten bezahlbaren Wohnraum für geringe und mittlere Einkommen bereitstellen.
Scheinheilig erscheint hier insbesondere auch die Forderung nach einem Mietenstopp der Partei die Grünen auf Bundesebene, wenn sich hier Tarek Al-Wazir als führender grüner Landespolitiker genau gegensätzlich verhält.